Nachdem es immer wieder Diskussionen um das Thema der Betreuung von Kindern in den Kitas über 8 Stunden (3. Betreuungsstufe) gab, macht jetzt der erste Träger ernst. Weitere werden sicherlich ähnliche Maßnahmen ergreifen um auf die Not aufmerksam zu machen.
Durch solche Maßnahmen werden die Nöte auch bei den Eltern ankommen. Ich selbst wäre von einer Verkürzung der Stunden in der Kita meiner Kinder betroffen, denn sowohl meine Frau als auch ich gehen beide Vollzeit arbeiten. Bei einem normalen Arbeitstag von 8 Stunden plus Pausen und Heimweg ist es dabei unmöglich die Kinder innerhalb von 8 Stunden wieder von der Kita abzuholen. Eine Betreuung von bis zu 10 Stunden ist so unausweichlich. Im übrigen bringen auch viele Eltern aus dem Landkreis ihre Kinder in Cottbuser Kitas, was dann vielleicht auch erklärt warum speziell in den Städten diese Betreuungszeit benötigt wird.
So trifft dieses Szenario in Cottbus auf ca 50% aller betreuten Kinder zu. Ein begrenzen der Betreuungszeit würde viele Eltern hart treffen, da eine finanzielle Einbuße durch Teilzeit bzw. Privatkita droht oder im schlimmsten Fall sogar der Job von einem Elternteil aufgegeben werden müsste. Es wäre daher für die Landesregierung sehr wichtig die Sorgen der Kommunen ernst zu nehmen und nicht den schwarzen Peter hin und her zu schieben.
Die Landesregierung möchte im neuen Kitagesetz das beitragsfreie Kitajahr einführen, doch scheint sie dabei zu vergessen die Betreuung in gewohnter oder sogar besserer Qualität sicher zu stellen. So wird aus einem gut gemeintem Vorstoß mal wieder ein Boomerang für unsere Partei.
Bevor es also nun zu einem Gesetz kommt, welches in den nächsten 5-6 Jahren sicher nicht wieder angefasst wird, ist es dringend Notwendig die mangelnde Ausfinanzierung der 3. Betreuungsstufe zu beseitigen.
Hier der Artikel in der Berliner Zeitung dazu:
https://www.berliner-zeitung.de/berlin/brandenburg/personalmangel-froebel-kitas-zeigen-sich-selbst-an-29988992?dmcid=sm_fb